Der Neue aus der nuerne89 Familie: Seat Ibiza 6P FR 1.0TSI - direkt eskaliert! :D

  • Hey Leute,


    hier soll es sich fortan um den neuen Ibiza 6P meiner Mutti drehen, sonst wird das zu viel und zu zerklüftet, wenn ich das alles mit in den Umbauthread von meinem schwarzen 6L FR reinstopfe.


    Seit über einem Jahr steht schon fest, dass sie so langsam mal ein neues Auto braucht. Der alte silberne 1.2er 6L von 2003 läuft zwar seit November 2016 wieder zuverlässig, aber nach 15 Jahren darf es dann auch mal etwas neues sein, diesmal auch mit einer halbwegs vernünftigen Motorisierung, die Überholvorgänge und Autobahnfahrten angenehmer und sicherer macht, und dabei auch noch sparsam bleibt und zuverlässig ist. Aus dem Grund hat sich der ganze Autokauf letztlich auch so lange verzögert.
    Ein TDI kam wegen der Jahreslaufleistung und den zunehmenden Fahrverboten keinesfalls in Frage und die 1.2TSI mit Steuerkette waren wegen ihrer Probleme keine Option. Der 1.4TSI war schlichtweg zu teuer und der Cupra fiel mangels 5 Türen auch aus der Auswahl. Mit dem 6J bin ich auch nie so richtig warm geworden, das alte Infotainment mit dem Garmin Navi war schlichtweg keine Option. Erst mit dem zweiten Facelift auf MQB Elektronik wurde das Fahrzeug dann wieder interessant.


    Zur Überlegung stand also letztlich ein Fabia 3 1.2TSI 110PS mit Zahnriemen und 6-Gang Handschaltung, oder ein Ibiza 6P FR 1.0TSI 110PS. Der Hubraumzwerg war wirklich das absolute Minimum an Motor, was in Frage kam. So einen FR 1.0TSI sind wir dann auch probegefahren, die Anfahrschwäche und das einsekündige Turboloch merkt man leider direkt, wenn man einen gemachten 1.8T gewohnt ist.
    Durch den kurzen 1.Gang beim 6-Gang Getriebe geht es zumindest mit dem anfahren und ab 2000upm hat die Turbonähmaschine dann auch so langsam etwas Kraft.


    Folglich wurde wochenlang bei mobile.de geschaut, was sich auf dem Markt findet. Auffällig war eine ganze Horde an FR 1.0TSI mit absolut identischer Ausstattung, welche in vier Farben verfügbar waren: Weiß, schwarz, pirineos grau und technik grau. Da musste Seat also auf Zwang die Teilelager leer bekommen und hat billig hunderte identische Autos an die Händler verschleudert.
    Bis auf elektrische Fensterheber hinten und das Ablagenpaket (Ablagefächer unter den Vordersitzen und Mittelarmlehne) hatten die Fahrzeuge alles, was das Herz begehrt. Sogar auch das Panoramadach, was wir eigentlich gar nicht wollten, wegen dem Gewicht und der Mängelanfälligkeit. Ein Abstandtempomat wäre noch das i-Tüpfelchen gewesen, aber den gibts nunmal erst im Nachfolger, ein verschmerzbarer Punkt. Preis/Leistungs-mäßig waren die Fahrzeuge völlig in Ordnung, also sollte es so einer werden.


    Seat Ibiza 6P:
    - 1.0TSI CHZC (EA211) 200Nm @ 2000–3500upm/110PS @ 5000–5500upm
    - 6-Gang Handschaltgetriebe (MQ200)
    - FR Ausstattungspaket
    - Farbe: Technik Grau (Metallic)
    - 17" Leichtmetallfelgen mit Sommerreifen
    - 288er Bremse vorne
    - Xenonscheinwerfer mit LED Tagfahrlicht und Nebelscheinwerfern mit Abbiegelicht
    - Leder/Alcantara Sportsitze
    - Winterpaket (Sitzheizung vorne, beheizte Spiegel und Waschdüsen)
    - großes Navi mit DAB Radioempfang, Mirror Link, Freisprecheinrichtung usw.
    - Seat Soundsystem mit Subwoofer in der Reserveradmulde
    - Parkpiepser vorne und hinten
    - Tempomat
    - elektrische Fensterheber vorne
    - Fußraumbeleuchtung vorne
    - Handschufachbeleuchtung
    - Kofferraumbeleuchtung


    Am 30.01.2018 war es so weit, meine Mutti hat sich den letzten nagelneuen Seat Ibiza 6P FR 1.0TSI 110PS 6-Gang EZ08/2017 in technik grau gesichert, der noch auf dem Markt war. Eine Anzahlung von 5790€ wurde überwiesen und am 05.02. sollte der Wagen geholt werden. Der Wagen stand in Montabaur, also gings einmal quer durch Deutschland von Dresden aus. Das einzige Problem war, dass winterliches Wetter angesagt war und das Auto auf Sommerrrädern stand. Also hab ich direkt noch einen Satz Autec Wizard 7,5x17" ET38 und Nokian WR A4 in 215/40 R17 bestellt, da ich von @MrSniperPhil's FR bereits wusste, dass die verdammt gut zu dem Auto passen. Samstag wurden die Reifen bei Premio aufgezogen und Sonntag nachmittag gings dann schon mit neuen Winterrädern im Kofferraum in Richtung Siegen zu @Helliiii, wo wir übernachtet haben. Montag früh ging es entspannt weiter nach Montabaur.


    Bei der Abholung wurden die restlichen 10k in bar auf den Tisch gelegt, der Kaufvertrag unterschrieben, die Winterräder montiert, das Auto angesehen und die Bedienung von Navi und Tempomat erklärt. Die Winterräder stehen dem Wagen echt super, nur das bushohe Serienfahrwerk geht gar nicht, da waren wir uns alle einig. Aber wer mich kennt, weiß, dass ich für das Problem bereits eine Lösung parat habe :D
    Der Wagen wurde direkt um die Ecke mit SuperPlus vollgetankt und dann gings heim.



    Naja fast.... zuerst wollte ich einen Abstecher zum verschneiten Nürburgrng machen und mit meiner Mutti mal vom Brünnchen zum Karussel spazieren, weil sowas muss man einfach mal selbst gesehen und erlebt haben. Das Wetter war absolut traumhaft, keine einzige Wolke, strahlende Sonne und blauer Himmel. Gegen 13 Uhr waren wir vom Spaziergang zurück, die verschneite Nordschleife ist soooo schön, dass haben wir wirklich genossen. Es war ein Stück Urlaub :love:



    Weiter ging die Runde an der Zufahrt zu den Tourifahrten vorbei, hoch zum ring°werk und wieder runter zur Tankstelle an der Döttiger Höhe. Ein Kaffee, ein Cappuccino und einen Nutella Muffin später fuhren wir dann wirklich nach Hause. Mit im Gepäck ein schönes Andenken vom Ring, natürlich standesgemäß direkt an der Tanke gekauft ^^



    Auf dem Heimweg haben wir zweimal Pause gemacht und beim zweiten Stop etwa 12l sündhaft teures Shell V-Power nachgetankt. Normales Superbenzin wollte ich dem nagelneuen Motor nicht antun, schließlich stand für den letzten Abschnitt auch deutlich mehr Vollgas auf dem Programm.
    Insgesamt wurde der Motor an einem Tag direkt 700km eingefahren, beginnend mit Landstraßenfahrt zum Nürburgring und dann Autobahn mit allen Geschwindigkeitsbereichen von 80 steigend bis 160km/h, gegen Ende auch ein paar kurze Abschnitte mit bis zu 190km/h mit anschließenden Abkühlphasen mit 130-140km/h. Ich denke besser kann man einen Motor nicht einfahren :)
    Die Abgasanlage hat auch schon die entsprechende Farbe angenommen und der Endschalldämpfer die ersten Rostpünktchen...


    Fazit nach dem Autokauf, der Rückfahrt und den ersten Tagen: Es ist ein tolles Auto für die Stadt, macht auch noch auf Landstraßen Spaß und meistert zumindest Autobahnfahrten ohne Geschwindgkeitsabfall an Steigungen bei Vollgas bis etwa 160km/h. Außerdem ist er durch das lange Getriebe sehr entspannt und halbwegs sparsam auf der Autobahn zu bewegen. Ein tränendes Auge gibts lediglich für das Turboloch und die mäßige Leistungsentfaltung obenraus.
    Nunja, meine Mutti kennt mich aber gut und war dann beruhigt, als ich meinte, mit Abgasanlage ab Turbo und Software von Adrian würden wir Ansprechverhalten und Durchzug nochmal ein gutes Stück verbessern können... :D
    Ich bin auch noch unsicher, ob der kleine nicht nach bspw. 1000km Einfahrstrecke dann erst seine volle Leistung freigibt. Vmax waren zumindest nur ca. 190km/h bergab im 5.Gang, während im Fahrzeugschein 197km/h angegeben sind. Vielleicht werde ich mal VCDS dranstecken, den Ladedruckverlauf loggen und das ganze nochmal nach 3000km wiederholen.



    Natürlich musste ich mich am nächsten Wochenende direkt mit VCDS dransetzen und ein paar Sachen umcodieren.
    Zumindest nachdem wir gefühlt 1kg an Salz von den Autos waschen waren X/




    CODIERUNGEN:


    Codierungen Steuergerät 9 (Bordnetz):
    - Tagfahrlicht aus bei Schalterstellung aus (bereits ab Werk)
    - Tagfahrlicht im Car-Menü deaktivierbar
    - Standlicht der Rückleuchten bei Tagfahrlicht aktiviert
    - ComingHome/LeavingHome vom Abblendlich auf auf Nebelscheinwerfer gelegt, Zeitdauer von 10 auf 20s erhöht
    - obere Geschwindigkeitsschwelle vom statischen Kurvenlicht von 40 auf 50km/h erhöht
    - Intervall der SRA Aktivierung von 3 auf 10 erhöht
    - SRA Einschaltverzögerung von 0ms auf 2500ms erhöht
    - Spiegelanklappen beim verriegeln über Car-Menü aktivierbar
    - kurzes Verriegelungshupen über Car-Menü aktivierbar


    Codierungen Steuergerät 17 (Schalttafel):
    - Zeigerinszenierung aktiviert
    - Nachtankmenge in der MFA aktiviert
    - Gurtwarner deaktiviert
    - Zündung aktiv Meldung deaktiviert


    Codierungen Steuergerät 44 (Lenkhilfe):
    - Lenkung auf Dynamik codiert


    Codierungen Steuergerät 5F (Navigationssystem):
    - Offroad Monitor aktiviert
    - Fahrschulmodus (zusätzlich) im Car-Menü aktiviert (Geschwindigkeitsanzeige, Blinkeranzeige)



    UMBAUMAßNAHMEN:


    Legende:
    [_] geplant
    [°] gekauft, aber noch nicht eingebaut/erledigt
    [x] erledigt/eingebaut


    Karosserie/Außen:
    [x] Dezentofix Kennzeichenhalter mit schmalem Rand

    [x] Nürburgring Aufkleber auf der Heckscheibe

    [_] Philips Xtreme Vision oder Osram Nightbreaker Unlimited für die Nebelscheinwerfer/Abbiegelicht
    [x] IBIZA Schriftzug auf der Heckklappe entfernen
    [x] LED Kennzeichenbeleuchtung
    [x] Seat Sport Heckspoiler


    Innenraum:
    [x] Ablagefächer unter den Vordersitzen nachgerüstet

    [x] Türgriffblenden in Wagenfarbe lackiert

    [°] Start-Stop-Memory-Modul
    [_] ferne Zukunft: elektrische Fensterheber hinten nachrüsten


    Fahrwerk:
    [x] Autec Wizard 7,5x17 ET38 mit Conti SportContact 3 215/40 R17@ 2,3/2,2bar (kalt)
    [x] Autec Wizard 7,5x17 ET38 mit Nokian WR A4 215/40 R17 @ 2,5/2,4bar (kalt)
    [x] Aluventile und Wuchtgewichte in schwarz
    [x] Nabendeckel mit Seat Logo in schwarz/chrom
    [x] Polo WRC Domlager vorne und flache Federteller hinten (10mm Tieferlegung)
    [x] OEM 6P Cupra Stoßdämpfer (angenehm straffe Abstimmung und 20mm weniger Ausfederweg an der HA)
    [x] St Tieferlegungsfedern vorne (39N/mm) für den 6P Cupra (15mm Tieferlegung), OEM PU Puffer 10mm gekürzt
    [x] St Gewindefahrwerksfedern hinten (29N/mm) für den 6P mit Gewindeversteller (25mm Tieferlegung)
    <- Serie, VA/HA ca. 360/370mm Radmitte-Kotflügelkante (jetzt: 335/335mm)
    [_] ferne Zukunft: Bilstein B6 (VA)/B8 (HA) oder KW StreetComfort mit Clubsport HA Federsystem
    [x] PQ24 Traggelenkverschraubung für 0,3° mehr Sturz und Nachlaufwinkel
    [x] Wiechers Querlenkerstrebe, flache Version
    [x] SuperPro KIT5336CADJK Querlenkerbuchsenkit mit Nachlauferhöhung
    [x] SuperPro SPF2901-19K Stabibuchsen
    [x] Lupo GTI Adapterplatten und Deckbleche an der HA für 9,5mm Spurverbreiterung je Seite
    [x] SuperPro SPF3616K Hinterachslager
    [x] OEM Steinschlagschutz an der HA


    Bremsanlage:
    [x] 288x25mm ATE54 VA Bremse gegen Lucas C54 Bremse vom 6L FR getauscht
    [x] spielfreie Führungsbolzen vorn
    [x] spielfreie Führungsbolzen hinten
    [x] Zusatzfedern an HA Sättel nachgerüstet
    [x] Lucas C38 gegen C41 Bremssättel hinten getauscht
    [x] Bremse in Foliatec rossorot lackiert
    [x] Brembo Serienbremsbeläge auf OEM Scheiben
    [x] Spiegler Stahlflex 4-tlg. schwarz nach eigenen Maßen
    [x] 23,81mm HBZ inkl. AGB und Stahlleitungen zum ESP Block vom Cupra (Serie 22,22mm)
    [x] längerer Schubstößel im BKV, Eigenbau (kein Leerweg in der Bremse)


    Antrieb:
    [_] bei 15tkm/Jahresinspektion: Ölwechsel auf 5W-40 vollsynthetisch (ROWE), Umstellung auf Festintervall
    [x] verstärkte Vaico Drehmomentstütze (die vom 1.0TSI ist echt ultra weich <X )

    [x] große Motorverkleidung vorne (wird schneller warm, bleibt länger warm)
    [x] stabilere Ausführung vom Schaltseilkopf für "throw" (1J0711761C, Befestigungsloch von 8 auf 8,6mm aufgebohrt)
    [x] modifizierte OEM Downpipe mit 200cpsi HJS Euro6 Metallkat und 1.8TSI Hosenrohr in 55mm
    [x] 1.8TSI Vorschalldämpfer (55mm Rohrdurchmesser, Absorberbauweise)
    [x] 1.4TSI Endschalldämpfer (55mm Rohrdurchmesser, doppelflutiger Ausgang statt einflutig mit nachfolgendem Y-Stück)
    [_) Abstimmung von ProBoost Engineering

  • Sehr schön! Meine Mutter fährt auch so einen kleinen 1.0 TSI Ibiza ist auch rundum zufrieden, meine Eltern sind sogar gerade in Dresden mit dem Auto da der Leon von meinem Vater einen Reifen kaputt hat.


    Find die Maschine eigentlich ziemlich Spritzig, vor allem als ich meinen Cupra noch nicht hatte und von meinem 116i mal in den Ibiza gestiegen bin, den ich erst noch belächelt habe, war dann schnell alles klar :D

  • Der ist ja quasi identisch zu meinem FR, bis auf das Panorama-Dach was ich nicht hab.


    Und auch die Upgrade-Liste klingt verdächtig nach meinem :D
    Der Motor geht nach so 1500km nochmal etwas besser, meiner macht 208 km/h GPS maximum.


    Bzgl AGA ab Turbo und Software würd ich mich dann auch noch mal mit dranhängen wenn das soweit ist.
    Und hast du zufällig die Teilenummer der Ablagefächer vorne? Die fehlen bei mir nämlich auch noch.

  • Der ist ja quasi identisch zu meinem FR, bis auf das Panorama-Dach was ich nicht hab.


    Und auch die Upgrade-Liste klingt verdächtig nach meinem

    Ja, von deinem Wagen haben wir uns ein wenig inspirieren lassen :D



    Der Motor geht nach so 1500km nochmal etwas besser, meiner macht 208 km/h GPS maximum.

    Das lässt hoffen :)



    Und hast du zufällig die Teilenummer der Ablagefächer vorne? Die fehlen bei mir nämlich auch noch.

    1x _ 6J0 882 601 B 4W4 _ Schublade links, karbonschwarz
    1x _ 6J0 882 602 B 4W4 _ Schublade rechts, karbonschwarz
    2x _ N 909 868 02 _ Innentorx-Linsenschraube
    6x _ N 106 715 01 _ Innensechsrund-Linsenschraube M5x18 (laut Etka nur 4x)



    Gibts auch günstig bei ebay ;)

  • Heute habe ich wieder ein paar Sachen geschafft, die Hinterachse stand ab Nachmittag auf dem Plan :)


    Zuerst wurde die Abgasanlage ausgemessen. Das Paradoxe: Der 1.0TSI hat ab Kat bis Vorschalldämpfer 50mm und nach dem Vorschaldämpfer dann 45mm bis in den Endschalldämpfer. Genau andersrum ist es beim 1.2TSI, der hat ab Kat 45mm und ab VSD dann 50mm. Verstehe einer warum... :facepalm:
    Nunja, eins ist damit zumindest klar: Das 50mm Zwischenrohr muss mit einem 1.2TSI Endschalldämpfer gepaart werden, dann bleibts alles im OEM Look :whistling: :D



    Die Seat Nabendeckel haben ihren Weg aus Polen nach 2 Wochen auch endlich gefunden, also kamen die natürlich dran.
    Die Radnaben selbst waren schon gut gammlig und wurden auch direkt mit Schleifvlies und ATE Plastilube behandelt.
    Immerhin ist eine verstärkte HA verbaut ^^
    -



    Im Vorfeld hatte ich bereits die Fahrhöhe vom FR Serienfahrwerk, also dem absoluten Stino Fahrwerk gemessen: VA/HA 360/370mm Radmitte-Kotflügelkante :stop:


    Erster Test wegen Spurplattenwahl: Federn raus, Auto auf die PU Puffer ablassen. Dabei hatte ich, um mir Arbeit zu sparen, rechts den Puffer gegen einen 101mm langen Puffer vom Golf 5 (1K0 511 353 Q) getauscht. Links blieb erstmal der originale sehr weiche 113mm Puffer (6Q0 512 131 C) drin.
    Komplett abgelassen stand der Wagen dann bei HR/HL 285/290mm Radmitte-Kotflügelkante. Der steifere Puffer vom Golf 5 wirkt also erst später, gegen Federwegsende hin aber als stärkere Zusatzfeder. Bei kritischer Radfreigängigkeit auf jeden Fall sinnvoll.


    Auto wieder hoch, 6L Cupra HA Federn mit flachen Federtellern reingestellt. Ja, reingestellt, ich war überrascht, -3mm Federvorspannung 8|
    Egal, erstmal wieder abgelassen. Optische Ernüchterung, immer noch bushoch. Aber 8mm tiefer als Serie, also HA 362mm Radmitte-Kotflügelkante. Der 6P Cupra geht da echt ein bisschen weiter runter, die höhere HA Last durch die Batterie ist dafür wahrscheinlich verantwortlich.


    Wie auch immer, es gab dann zwei Optionen: Die weichen Serienfedern und flache Federteller verbauen, da die Serienfedern 20mm mehr entspannte Länge haben, oder andere Dämpfer mit weniger Ausfederweg nehmen. Kurz in den Keller gegangen... na klar, 6P Cupra Dämpfer müssten taugen, weil da ging es bisher immer mit der Vorspannung. Zum Glück hatte ich noch vier Stück liegen :D
    Wieder hoch, 6P Cupra mit dem FR Dämpfer verglichen, und siehe da, 20mm weniger Ausfederweg! Ein Indiz, dass der 6P Cupra tatsächlich tiefer ( :lol: ) als seine schwächeren Artgenossen ist.
    Also die Cupra Dämpfer verbaut, Auto wieder abgelassen, Federwegende ist bei HA 288mm Radmitte-Kotflügelkante, der Einfederweg ist also nicht vergrößert, das war aber auch nicht zu erwarten. Komplett ausgefedert sinds 435 statt wie zuvor 455mm Radmitte-Kotflügelkante, und die 6L Cupra Federn haben kurz wieder ihren Weg ins Auto gefunden. Abgelassen, meiner Mutti gezeigt. "Ist der schon tiefer? Der ist doch immer noch so hoch..." Jaja, ich hatte verstanden, so wird das nix :lol:



    Also die alten St Federn von Michigru rausgekramt. Erstmal grob per mit der Hand drauf drücken die Federrate mit den FR und 6L Cupra Federn verglichen. Die St Federn sind gefühlt genauso hart wie die FR Federn, nur etwas kürzer. Die 6L Cupra Federn sind ähnlich kurz, aber ein gutes Stück straffer. Vom Fahrverhalten her wären sie zweifellos besser, aber fürs erste bekommt die Optik den Vortritt. Und mal wieder Tieferlegungsfedern fahren ist auch immer ein lehrreiches Erlebnis... :D
    Abgelassen ergab sich mit den St Federn und den flachen Federteller ein Maß von 340mm Radmitte-Kotflügelkante, das taugt, so müsste er ab Werk kommen! :)



    Nochmal übersichtlich zusammengefasst, was ich da am Fahrwerk an der Hinterachse zugunsten der Optik ruiniert habe:
    (Maße in Radmitte-Kotflügelkante)


    Serienfahrwerk:
    Ohne Federn abgelassen: 285mm
    Mit Federn abgelassen: 373mm
    Komplett ausgefedert: 455mm


    => 88mm Einfederweg, 82mm Ausfederweg


    St Tieferlegungsfeder, flache Federteller und OEM 6P Cupra Dämpfer:
    Ohne Federn abgelassen: 288mm
    Mit Federn abgelassen: 340mm (33mm Tieferlegung ggü. Serie)
    Komplett ausgefedert: 435mm


    => 52mm Einfederweg (-41% ggü. Serie), 95mm Ausfederweg (+16% ggü. Serie)


    Das dramatische bei der Geschichte sind nicht die "nur" 50mm Einfederweg, viele Gewindefahrwerke haben bei einer vernünftigen Höhe auch nicht mehr. Aber die haben dafür deutlich straffere Dämpfer und Federn, die ein Durchfedern bei stärkeren Unebenheiten verhindern. Beides hat man mit Tieferlegungsfedern nicht, nichtmal ne erhöhte Federrate. Und genau deshalb fährt sich das dann so mäßig geil, wenn die Straßen schlecht und wellig sind. Ich werde es testen, ihr kennt mich :D




    Abschließend gabs noch die spielfreien Führungsbolzen, Zusatzfedern und Steinschlagschutz für die Federaufnahme der HA.


    Morgen gehts dann an der VA weiter ^^

  • Hallo Robert,
    sehr schöner Bericht, was du wieder alles in deinem Keller liegen hast^^
    Natürlich stelle ich die Sinnfrage erstmal nicht.
    Zusammengefasst sind jetzt hinten St Tieferlegungsfedern mit Cupra Dämpfern drinne. Das wäre auch eine günstige option für meinen 6J Pflegefall.


    Erzähl doch noch bitte etwas zum Motor. Vielleicht sogar im Vergleich zum 1.2TSI. Ich schwanke nämlich genau zwischen beiden.
    :klatsch:

  • Ich hätte auch noch nen Satz Cupra Dämpfer und Vogtland Federn vom 2.0TDI liegen, falls du günstig was brauchst :D


    Den 1.2TSI bin ich vor vielen Jahren gefahren, daher kann ich leider keinen brauchbaren Vergleich zum 1.0TSI anbieten.
    Für mich würde der 1.2TSI aber allein wegen der Steuerkette, den Kolbenringen und der 6J Innenausstattung nicht in Frage kommen.
    Dann lieber das bisschen mehr Turboloch, aber deutlich mehr Wohlfühlatmosphäre und einen scheinbar recht haltbaren leichten Motor.
    Desweiteren hat der 1.0TSI 110PS stolze 200Nm von 2000-3500upm, während der 1.2TSI 105PS nur 175Nm/1550-4100upm hat, im mittleren Drehzahlbereich ist der also ein Stück besser im Durchzug.

  • Heute mal ganz entspannt die VA gemacht, es gab schließlich eh nur eine mögliche Lösung, die jetzt noch in Frage kam: St Federn für den 6P Cupra, original 6P Cupra Dämpfer und die Polo WRC Domlager.


    Ausgangshöhe:


    Dämpfervergleich FR zu Cupra. Ein- und Ausfederweg sind identisch. Zwecks Komfort die Puffer ein wenig gekürzt.


    Radnaben entrostet, mit Plastilube gefettet und Radnabenkappen nachgerüstet:


    Finale Höhe, rundum 340mm Radmitte-Kotflügelkante, bessere Bilder dann demnächst bei Tageslicht ;)


    Morgen dann mal bei der Dekra vorbeischauen und Beladungstest wegen Spurplatten machen, vermutlich bin ich aber vernünftig und mach nur 8mm Platten hinten drauf, oder vllt doch die Lösung mit den 9,5mm dicken Lupo Adapterplatten... :hmmm: :whistling:


    Wie auch immer, meine Mutti ist zumindest erstmal zufrieden, dass er nicht mehr so hochbeinig dasteht :)

  • Vollbeladen, 295mm Radmitte-Kotflügelkante, noch etwa 10mm bis Federwegende durch die Puffer:



    Mein Daumen passt quer noch rein, beim wippen noch flach. 10mm Spurverbreiterung wären laut Prüfer kein Problem, 12mm wären knapp, 15mm kritisch.
    Ich werde es nicht übertreiben und habe alle nötigen Teile für den Umbau auf die 9,5mm dicken Lupo GTI Adapterplatten bestellt. Damit entfällt das lästige hantieren mit den Spurplatten und Radschrauben beim Räderwechsel, das ist für meine Eltern aus praktischer Sicht ein sehr wichtiger Grund für diese Lösung.


    Desweiteren, da diese Lösung ohne neue Hinterachse nicht reversibel ist, habe ich mir Gedanken gemacht, ob es mit einem Gewindefahrwerk auch noch passen würde, da mehr Einfederweg. Bei Michigru und Marvin haben jedoch trotz Gewindefahrwerk, 215er Reifen und ET35 noch 8mm Spurplatten draufgepasst. Mit ET38 der Autec Wizard ist dann also genug Luft bei 9,5mm Verbreiterung, selbst wenn später mal ein vernünftiges Gewindefahrwerk reinkommt :)

  • Die Teile sind da, aber der Einbau muss jetzt noch etwas warten, da erstmal ein paar Prüfungen anstehen.




    Eigentlich habe ich jetzt auch schon entschieden, dann direkt die SuperPro Hinterachslager mit reinzumachen und die VA kommt dann auch gleich noch mit dran inkl. Traggelenkmod. Weil jetzt ist alles noch frisch, ohne Rost, da bietet sich das einfach an :D


    Die Bremsleitungen bleiben erstmal Serie, das ist dann in 4-5 Jahren ein guter Grund, die HA nochmal abzulassen, die Hinterachslager nachzuschmieren und Stahlflex Bremsleitungen zu verbauen. Desweiteren weiß ich von meiner silbernen Rennnähmaschine, dass neue OEM Bremsleitungen wirklich nur ein kleines Übel im Vergleich zu den anderen Schwachstellen der Bremse ist, wie z.B. die Sattelführung oder der Hauptbremszylinder.




    Die große Motorverkleidung und eine verstärkte OEM Drehmomentstütze sind heute auch noch reingekommen.


    Eine Domlager Abdeckkappe muss ich neu holen, die ist damals beim Ausbau kaputt gegangen. Zum Glück ist die noch günstig, kostet aktuell nur 1,83€ :)
    /Edit: Drin ==>

  • In den letzten Tagen bin ich den Wagen auch mal ein bisschen gefahren, also Stadt, Landstraße und Autobahn :drive:


    Ich bin positiv überrascht! Einerseits, die neuen Nokian WR A4 sind trocken wirklich spürbar besser als meine älteren A3. Schon beim auspacken der Reifen damals war mir die steifere Flanke aufgefallen, und so fahren sie sich auch in Kurven, wirklich gut, fast wie normale Sommerreifen!


    Der Abrollkomfort ist ebenfall noch in Ordnung, da spielen aber mehrere Faktoren rein. Die leichte Felgen, das nur geringe effektive Tieferlegungsmaß am VA Dämpfer von nur 10mm, die um 10mm gekürzten Puffer, die Cupra Dämpfer und die straffen Federn. Als Fahrer und Beifahrer ist für den Komfort wirklich primär die Vorderachse ausschlaggebend, erst auf der Rückbank merkt man dann auch wirklich Schwächen an der HA. Durch den nur geringfügig reduzierten Einfederweg, die erhöhte Federrate und den strafferen Cupra Dämpfer gibt es KEIN unangenehmes Durchfedern bei stärkeren Unebenheiten, wie es sonst häufig bei Tieferlegungsfedern vorkommt.
    Bei wenig Beladung ist auch an der HA nichts aufgefallen, die stößt dann aber bei mehr Zuladung auf jeden Fall irgendwann an ihre Grenzen durch die zu weichen Federn bzw. den grenzwertigen Einfederweg.


    Es fällt auf jeden Fall auf, dass der Wagen an der VA relativ straff gefedert ist, die Seitenneigung ist angenehm gering, er lenkt schön direkt ein (liegt aber auch an der Lenkübersetzung vom 6P), taucht beim scharfen Bremsen auf der VA nur wenig ein und ist ausreichend gut gedämpft, nicht zu hart und vor allem nicht zu weich, die OEM Cupra Dämpfer scheinen das also noch zu verkraften. Insgesamt fährt er sich wie mit einem recht hoch gedrehten Gewindefahrwerk, also wirklich erstaunlich gut :)
    Die Hinterachse ist unauffällig, fährt einfach hinterher, lenkt aber in keiner Weise mit, reagiert am Limit verzögert und neigt zum schlingern. Im Prinzip das selbe Verhalten wie beim St XTA und den anderen ST/KW Fahrwerken für die PQ25 Plattform, wo die VA zwar super Grip hat (durch die linearen brauchbar straffen Rennsportfedern), die HA durch die zu weichen Formfedern aber teilnahmslos bzw. zu träge erscheint. Es feht einfach die stabile Führung der HA durch eine vernünftig straffe Feder. Die Belance mag zwar bei statischer Kurvenfahrt ok sein, da die zu weiche HA prinzipiell erstmal mehr Grip hat, aber durch die zu weichen Federn auch wieder an Spurstabilität einbüßt. Insgesamt wirkt es eben nicht ausgewogen, da die HA nichts zur Agilität beiträgt, auch wenn die VA gut einlenkt.


    [Edit2] Ich brauchte also schlichtweg noch eine andere Lösung mit mehr Federrate an der Hinterachse. Folglich habe ich angefangen, von KW alle Federraten der Tieferlegungsfedern der PQ24 und PQ25 Fahrzeuge anzufragen.
    Heraus kam dabei, dass der ST Federnsatz für den 6P Cupra vorne 39N/mm hat, was wirklich ziemlich straff ist, deswegen fährt der vorne auch so gut und schlägt nahezu nie durch! An der Hinterachse gabs dann wie vermutet die Enttäuschung mit schwachen 20N/mm. Meiner Erfahrung nach fährt sich ein Federraten-Verhältnis VA:HA von 4:3 am Ibiza sehr ausgewogen, ich suchte dementsprechend also folglich nach einer knapp 50% härteren Feder für hinten.[/Edit2]


    Angesichts der Federraten bin ich jetzt echt am überlegen, was ich mache. Rein von der Federratenbalance her wären 43N/mm vorne und 38N/mm hinten denkbar, es bleibt da nur die Frage, wie sich damit dann die Fahrzeughöhe ändert. Und kaufen muss ich die Federn dann auch neu, was angesichts der Preise aber überschaubar ist gegenüber einem Gewindefahrwerk. Und es könnte eben (trotz 19 statt 18mm Frontstabi) doch etwas zu hecklastig sein. Also es bleibt spannend, ihr kennt mich


    [Edit1] Die letzten Daten habe ich nun auch noch von KW bekommen. Passende Federratenkombinationen VA/HA wären 43/38 43/32 oder 39/32. Mit der 32Nm/mm Feder würde der Ibiza hinten aber wahrscheinlich überhaupt nicht runterkommen angesichts der zugehörigen Achslasten und Tieferlegung (Golf 4 Variant, bis 40mm tiefer).
    Von daher scheint die Kombination 43/38 einen Versuch wert, das ist quasi der Federnsatz für den Skoda Fabia 3 Combi 1.4TDI. Rein von der Achslastverteilung müsste das beim Ibiza 1.0TSI nahezu identisch sein, nur das Gesamtgewicht wäre beim Ibiza ein wenig geringer. Es besteht also die Möglichkeit, dass der Wagen damit wieder um ca. 5mm hochkommt, womöglich auch nur hinten. Für ein vernünftiges und ausgewogenes Fahrverhalten wäre das verschmerzbar.
    Ich werde also mal nähere Rücksprache mit meinen favorisierten Dekra Prüfern halten, ob die das mit den Fabia Federn abnehmen würden. Wenn das klar geht, wirds riskiert und ich kauf die anderen Federn. Das ich ernsthaft mal (fast) für mich selbst Tieferlegungsfedern kaufen würde...


    Ich bin dennoch überrascht, wie weit die Palette an Federraten unter den verfügbaren Tieferlegungsfedern gestreut ist und wie wild durcheinander die Federn dann in den einzelnen Fahrzeugen verwendet werden. Ein paar Federn sind wirklich zu weich, damits anständig fährt, aber ein paar wenige treffen dann doch genau in den Bereich, den man sonst nur bei Gewindefahrwerken findet. Durch die relativ geringe Tieferlegung und die dadurch noch ganz gut passenden Einfederwege, fallen schonmal zwei der üblichen Nachteile an Tieferlegungsfedern weg. Letztlich bleiben als Nachteile nur noch die etwas zu weiten Ausfederwege und die etwas unterdämpfte Zugstufe. Für Mutti reichts aber allemal :D [/Edit1]

  • Nur mal schnell die Lupo Adapterplatten dranbauen... naja fast, es ist ein wenig ausgeartet :D


    Der Grund war letztlich ganz simpel: Es war eh schon einmal alles draußen und noch haben wir den alten silbenen 1.2er als Ersatzauto da. Der geht aber im April weg, von daher habe ich mich dann doch durchgerungen, an der HA gleich das volle Programm durchzuziehen...


    Gestrichen wurden mit Branto Korrux 3in1, die erste Schicht dunkelgrau, die zweite hellgrau, die dritte schwarz. Wahnsinnszeug, um Welten besser als Hammerite. Deckt extrem gut, lässt sich gut streichen, verläuft nicht, härtet nie komplett aus, versprödet nicht und platzt nicht ab, daher sehr steinschlag- und abriebfest.


    Ibizen :)


    20/30mm tiefer.


    Ohne Spurplatten, vorne.
    Mit der PQ24 Traggelenkverschraubung wirds dann später noch 3mm pro Seite nach außen gehen.


    Ohne Spurplatten, hinten.
    Mit den Lupo Adapterplatten gehts dann 9,5mm pro Seite nach außen.


    Frühlingswetter = Schrauberzeit. Nur echt mit dem Sonnenschirm :D


    Radnabendeckel hinten links war/ist undicht. Bei nem Neuwagen mit 1199km auf der Uhr :facepalm:
    Egal, ich habe es rechtzeitig bemerkt, es kommt eine neue Vielzahnmutter und ein neuer Deckel drauf, sowie noch etwas zusätzliches Fett rein, fertig.
    Rechts war alles schick.


    Unbehandelte Stellen oxidieren schon fröhlich vor sich hin.


    Flex, Flex :whistling:


    Hinterachse fürs lackieren vorbereitet und anschließend nass mit verdünntem Lack (wichtig, sonst wird er nicht verdrängt!) zusammengeschraubt.


    Erste, zweite und dritte Schicht auf der Hinterachse.


    Was fürs Auge, Schicht 1 von 3.


    Wenn man schon mal dabei ist, damit man auch garantiert kein Rad verliert, wie @Bit1of8 es vorgemacht hat (Insider) :tröst:


    Foliatec rossorot für die Bremse, erste Schicht. Meine Mutti hat selbst lackiert :thumbup:
    Sie wollte unbedingt rote Bremsen haben und hat das super ordentlich gemacht, weil rote Bremsen sind ein Hingucker, da muss die Oberfläche perfekt aussehen!
    Das ist fast wie mit den Schuhen, Felgen und Bremse machen ein Auto ^^
    Im Gegensatz zum Branto Korrux ist der Farbauftrag echt mühsam, das Zeug ist noch 2h nach dem anmischen so dünnflüssig, dass es ständig verläuft, viel Geduld ist gefragt :rolleyes:
    Die zwei 256er Sättel hab ich für @Blackfrosch gestrichen, die kommen nicht an den FR, zumindest nicht an den von meiner Mutti ;)
    Das geschulte Auge erkennt auch, dass an der VA die ATE Bremse gegen eine Lucas Bremse vom 6L getauscht wird. Die ist selbst neu so günstig, dass ich erst gar nicht anfange, die ATE Bremse mit wartungsbedürftigen Evolity Führungshülsen zu versehen. Das ist nichts für meine Mutti, falls ich später mal wegziehen sollte. Die spielfreien Führungsbolzen der Lucas Bremse sind dagegen nahezu wartungsfrei und brauchen höchstens zum Bremsbelagwechsel nachgeschmiert werden. Für die HA gabs natürlich einen Satz C41 Sättel, was denn sonst? :D
    Die C38 bin ich glücklicherweise direkt an einen befreundeten Lupo 3L Fahrer losgeworden, das hat perfekt gepasst.
    Damit sollte die Bremse dann auch vernünftig zupacken, im Serienzustand hatte sie mich nicht so recht überzeugt. Es war ok, aber das Ansprechverhalten zu spät, zu träge, zu teigig zu Beginn. Das kostet im Fall der Fälle nur unnötig Reaktionsweg, von daher musste da was passieren. Ich hab meine Mutti schließlich echt gern (wie unschwer zu erkennen), also baue ich ihr ne anständige Bremse ans Auto, da diskutiere ich gar nicht erst drüber :saint:
    Wenn es mir nach dem Umbau dann immer noch nicht gefällt, wird eben noch der 22,22mm durch einen 23,81mm Hauptbremszylinder vom Cupra ersetzt :evil:


    Viel nacktes Blech an Unterboden und in den Radhäusern. Im Vergleich zum 6L wurde da leider einiges eingespart X(
    Da bekomme ich richtig Hass, weil die schönen Autos dann nach 15 Jahren richtig schlimm von unten aussehen, aber das juckt ja heute in der Wegwerfgesellschaft kaum noch einen, am besten gibt man das Auto nach 3 Jahren Leasing wieder ab und nimmt ein neues, alles was danach passiert ist egal :facepalm:


    Zweite Schicht am Unterboden.
    Das vorherige entfernen von Wachs war mit Abstand die lästigste Arbeit, aber da muss man durch, es kann eben nicht alles Spaß machen X/


    Die St Tieferlegungsfedern für den Fabia 3 Combi sind auch angekommen. Das Fahrverhalten wird sicher top angesichts der Federraten, ich hoffe nur die Tiefe passt damit noch ^^


    Die SuperPro Hinterachslager und schwarze Stahlflexleitungen (Kundenretoure :rolleyes: ) warten bereits auf den Zusammenbau.



    Der restliche Unterboden wird dann in kleineren Etappen versiegelt. Das wird über den Sommer verteilt erledigt, das schaffe ich dann auch übers Wochenende, da deutlich weniger abgebaut werden muss. Somit sollte er uns für 15-20 Jahre ohne großartige Rostansätze erhalten bleiben :)



    Für alle, die mich jetzt (erst) für bescheuert halten: I don't care. Direkt den Neuwagen tunen bedeutet schließlich, die Verbesserungen durch die Umbaumaßnahmen so lange wie nur möglich auszukosten, nämlich das ganze Autoleben lang :drive:


    Bis auf weiteres...
    :mops:

  • Mit dem Unterboden und der Hinterachse habe ich mir auch schon so meine Gedanken gemacht.. Da MUSS was passieren, ich will den 6P nämlich eigentlich wirklich etwas länger in meinem Besitz haben.


    Ist auch immer Lustig, Arbeitskollegen sowie Familie zu erklären warum man dies und das an einem Neuwagen noch machen muss .. Manchmal fehlt da das Verständniss der anderen :huh:


    Ich merks aber halt auch im berufslichem Alltag, es wird gespart wo es nur geht, Hauptsache die Garantiezeit wird überstanden.

  • Mit dem Unterboden und der Hinterachse habe ich mir auch schon so meine Gedanken gemacht.. Da MUSS was passieren, ich will den 6P nämlich eigentlich wirklich etwas länger in meinem Besitz haben.

    Die kritischsten Stellen erreicht man auch ohne jegliches Abbauen von Teilen. Zwei Auffahrrampen besorgen und los gehts, einen Samstag entwachsen und erste Schicht streichen, den nächsten Samstag nochmal zwei Schichten streichen :)
    Die Farbe kann nach 2-4h wieder überstrichen werden. Bei den kalten Temperaturen brauchts etwas länger, aber es wird bald wieder wärmer.
    Brantho gibt an, dass drei Schichten nötig sind, um mechanisch beanspruchte Flächen zu schützen. Über dem Tank oder hinter den Hitzeschutzblechen reichen auch zwei Schichten völlig aus. Eine Schicht ist etwas wenig, zumindest an den kritischen Stelle wie Blechstößen oder Punktschweißverbindungen sollten es zwei Schichten sein, dann ist es dauerhaft gegen Streusalz geschützt.
    Es war übrigens erschreckend: Als ich die Achse raus hatte, habe ich erstmal gekärchert. Überall am Unterboden waren Salzkristalle, auch weiter oben neben dem Tank usw., der Mist kommt echt überall hin :(


    Ist auch immer Lustig, Arbeitskollegen sowie Familie zu erklären warum man dies und das an einem Neuwagen noch machen muss .. Manchmal fehlt da das Verständniss der anderen

    Da gehts mir und meiner Mutti nicht besser. Nahezu keiner aus dem Bekannten- und Verwandtenkreis kann das ohne ausführliche Erklärung verstehen bzw. überhaupt nachvollziehen. Aber die haben eben auch keinen Schimmer von der Technik bzw. der Notwenigkeit der Änderungen.
    Nur mein Opa, von dem ich offensichtlich das Schraubergen geerbt habe, war begeistert und hätte am liebsten gleich mitgemacht :D
    Von meinen Autofreunden verstehen es eigentlich alle, aber das ist schließelich auch ein Haufen ausgewählter ähnlich gestörter Menschen ;)


    Ich merks aber halt auch im berufslichem Alltag, es wird gespart wo es nur geht, Hauptsache die Garantiezeit wird überstanden.

    Gewinn zählt heute eben mehr als Qualität. Traurig an der Sache ist, dass sie wirklich Erfolg hat.

  • Würth Bremsenreiniger und textilartige blaue Tücher von einer Rolle.


    Ein Heißdampfhochdruckreiniger wäre sicherlich besser fürs grobe Entfetten, aber sowas bekommt man dann doch nicht so ohne weiteres heran.
    Trockeneisstrahlen wäre ebenfalls eine Möglichkeit zur Vorbehandlung.








    Weiter gehts: Finale!


    Ich bin durch, Fahrwerk und Bremsen sind fertig, alles ist eingetragen! :thumbup: :Tanz:


    Nun aber mal von vorne, wie es sich dann so alles entwickelt hat:
    Die Hinterachse inkl. SuperPro Hinterachslager kam rein, nachdem sämtliche Ecken und Kanten mit Mike Sanders Korrosionsschutzfett zugeschmiert und die Stahlflexleitungen vormontiert wurden.


    Weiter gings mit Stoßdämpfern, dann die neue Bremse drauf, Bremsleitungen auf die Achse, das Bremssystem war wieder geschlossen.


    Noch hier und da ein wenig Mike Sanders hingeschmiert, dann durften auch schon wieder die Radhausschalen rein und die Räder drauf.


    Zur Überprüfung der Radfreigängigkeit wurde der Wagen direkt nochmal ohne Federn abgelassen. Alles passt, also wieder hoch und die St Federn für den Fabia 3 Combi rein. Wieder ablassen und siehe: Busmodus, 360mm Radmitte-Kotflügelkante bei einem Zielwert von 340-345mm :thumbdown:


    Egal, probefahren wollte ich es trotzdem, um zu schauen, wie das Fahrverhalten mit der Federrate wird.
    Nunja, das Heck war damit doch deutlich zu dynamisch. Ein agiles Heck macht zwar sehr viel Spaß, aber es muss im richtigen Maß liegen. Im Falle der 38N/mm Federn war ich nicht nur etwas, sondern deutlich über das Ziel hinausgeschossen. Das hatte zur Folge, dass der Wagen erst stabil, eigentlich schon zu stabil einlenkte (schnellerer Radlasttransfeder hinten) und dann in der Kurve mit dem Heck zum überholen ansetzte. Er erforderte also recht hartes einlenken und dann gefühlvolles Lenkwinkel reduzieren in der Kurve, um die angepeilte Kurvenlinie zu halten.
    Zusammen mit der Busoptik ist diese Feder also komplett durchgefallen.


    Nun stand ich also da, eine 20N/mm Feder an der HA war viel zu weich, schlingerte beim lupfen am Griplimit der VA sinnlos, obwohl sie noch lange nicht selbst am Limit war und eine 38N/mm Feder war deutlich zu hart und das Fahrverhalten wie oben beschrieben, also genau entgegengesetzt.
    Also den Mittelwert probieren, das wärs! Kurz überlegt... hm, Marvins St XTA Federn lagen noch nagelneu auf dem Dachboden und haben exakt 29N/mm :hmmm:
    Gewindeversteller hatte ich auch noch gebrauchte rumfliegen, also rein damit! :D


    Erstmal ganz hochgedreht, abgelassen, 350mm Radmitte-Kotflügelkante. In zwei Schritten habe ich dann noch auf 340mm runtergedreht.
    Federvorspannung war dank der OEM Cupra Dämpfer mit 20mm weniger Ausfederweg noch genug da :)


    Auf zur Probefahrt. Was soll ich sagen... Volltreffer! :drive: :dancer:
    Irgendwie auch kein Wunder, Michigrus Cupra fährt sich mit Federraten von 80/60 auch traumhaft, von daher sind 39/29 also keine Überraschung. Dennoch, unfassbar was so ein bisschen Federrate ausmacht. So ein tolles ausgewogenes Fahrverhalten, lenkt super ein, ohne zu unruhig zu werden. Beim lupfen hat er einen gut beherrschbaren leichten Hüftschwung, der sich mit ganz leichtem Lenkung öffnen schon wieder abfangen lässt. Man kann ihn in die Kurve werfen, ohne dass er direkt ausbricht und dann in der Kurvenmitte einfach wieder Vollgas und der kleine bleibt super lange neutral, ohne gleich wieder ins üble Untersteuern zu schlingern.
    Ich war nicht sicher, ob der 19mm Frontstabi bei so wenig Radsturz auf der VA ein bisschen zu hart wäre, aber es passt super von der Balance.


    Die Bremse war (eigentlich logisch) durch die 3mm größeren Bremskolben an der HA vom Ansprechverhalten und Pedalweg nicht besser geworden. Lediglich die HA war jetzt beim bremsen etwas ruhiger, der bekannte Effekt, der eben genau durch diese Änderung auch erzielt werden sollte.
    Meine Mutti hatte aber den langen Pedalweg bemägelt, also Augen zu, Karte durch: Cupra HBZ mit 23,81mm statt 22,22mm Kolben bestellt.
    Der Einbau war dann wieder eine Odysse für sich. Optimistisch gings ans Werk, HBZ und ESP Block sind super zugänglich, kann doch nicht so lange dauern :rolleyes:
    Nunja, nach Ausbau des alten HBZ habe ich festgestellt, dass die Anschlüsse für die Bremsleitungen anders sind :facepalm:
    Ok, kurz ins Teilelager und zwei Stahlflexleitungen mit abgewinkelten M12x1 Anschlüssen rausgeholt, die eigentlich zur Adaption meines 23,81mm HBZ Umbaukits für den Audi A2 gedacht sind. Die Bremsleitungen zum ESP Block hätten gereicht, aber der Ausgleichsbehälter hat mir dann doch einen Strich durch die Rechnung gemacht, da er mit der einen Bremsleitung kollidierte. Wie ich dann herausgefunden habe, hat der Cupra den Audi S1 Ausgleichsbehälter bekommen. Irgendwie auch klar, der 25,4mm HBZ vom S1 stammt von der Gussform her vom TTRS ab, daher die andere Ausrichtung der Anschlüsse der Bremsleitungen. Beim 6P HBZ dann das selbe Spiel, da muss man eben auch erstmal drauf kommen :rolleyes:
    Nunja, also musste der original HBZ also erstmal wieder rein, Mutti muss schließlich auf Arbeit fahren können. Der ewige Totweg hat mir aber keine Ruhe gelassen, also wurden HBZ und BKV sorgsam vermessen. Am Ende kam rechnerisch heraus, dass der Schubstößel im HBZ ganze 2mm Luft hat, bevor er den HBZ betätigt. Mit der Übersetzung im Pedalwerk sind das locker 10mm verschenkter Pedalweg!
    Beim vermessen des originalen Schubstößels kam mir dann die Idee, einfach aus einem Altteil einen passenden längeren Schubstößel zu fertigen. Also Flex und Feile geschwungen, bis ein neuer Stößel fertig war.

    Mit diesem dann wieder alles zusammengebaut, entlüftet und auf zur Probefahrt. Die ist direkt beim losfahren gescheitert, die Bremse war fest, hat nicht mehr gelöst. Hauptgewinn, der Stößel war zu lang, der Rücklauf im HBZ in den Ausgleichbehälter war also bereits ohne Pedalbetätigung verschlossen. Und das ganze am Sonntag um 17 Uhr, da verkriecht sich auch noch das letzte bisschen Motivation :facepalm:


    Aber nützt ja nix, der HBZ musste wieder raus! Also erneut das Gematsche mit der Bremsflüssigkeit, HBZ raus, Stößel nochmal etwas abgefeilt (ich sags euch, ne Halbkugelform feilen erfordert neben viel Geduld auch verdammt viel Fingerspitzengefühl!).
    In der Dämmerung wurde dann der HBZ zum zweiten mal wieder eingebaut, in der Hoffnung, dass es diesmal funktionieren würde. Während des Entlüftens wurden dann vorne auch noch die ATE Bremse durch die rot lackierte Lucas Bremsanlage vom 6L FR ersetzt und die Stahlflexbremsleitungen vorne verbaut.


    Gegen Mitternacht war ich endlich fertig mit entlüften, mit großer Ehrfurcht gings auf zur Probefahrt. Mit dabei die kleine Ratsche mit 13er Nuss, falls die Bremse wieder fest geht, damit ich den HBZ etwas lockern kann und nicht irgendwo liegen bleibe. Trotz kleinem HBZ war die Bremse wie ausgewechselt. Kein Totweg mehr im Bremspedal, bei kleinem Pedalweg fing die Bremse sofort an zuzupacken, das war schon deutlich besser! Stahlflex und die spielfreien Führungsbolzen rundum tun ihr übriges dazu. Der Druckpunkt war wirklich schon angenehm fest und unnachgiebig. Einher ging die Probefahrt natürlich auch mit dem einbremsen der Brembo Serienbeläge. Ein Absacken des Druckpunktes kündigte dann die Kaltfahrphase der Probefahrt an, die Beläge waren heiß, Hallo beginnendes Fading, Einbremsvorgang abgeschlossen :D
    Zuhause nochmal das Tragbild überprüft, alles war glänzend blank, sehr schön.


    Meine Mutti kam den nächsten Tag nach Hause und war sichtlich erfreut über das neue Bremsgefühl :)
    Die Felgen waren allerdings bedenklich warm, obwohl sie nur durch die Stadt gebummelt ist. So 100%ig zu lösen schien die Bremse also nicht, womöglich infolge von Wärmedehnung im Stop&Go Verkehr. Verdammt, noch zwei Tage bis Lieferung vom Cupra Ausgleichsbehälter und den Stahlbremsleitungen zum ESP Block, zerlegen wollte ich die Bremse vorher nicht nochmal :/
    Fahren und beobachten war angesagt. Abends ruft sie mich an, die letzten Meter bis zum tanzen wäre sie nur noch im ersten Gang gekommen, ach verdammte... :schimpf:


    Also die Ratsche mit 13er Nuss gepackt und hingefahren, die eine Mutter am HBZ um 180° gelöst und siehe da, er ließ sich schon wieder rollen. Ich bin den Wagen dann nach Hause gefahren (meine Mutti in meinem Renner hinter mir), die Bremse war soweit wieder gängig. Noch gut ein Tag bis Lieferung vom Cupra AGB und Leitungen, was tun? :hmmm:
    Zuhause habe ich mir eine gebrauchte Einohrschelle geschnappt, vorsichtig aufgebogen und per Hammer komplett glatt gedengelt. Den 0,5mm Blechstreifen habe ich dann zwischen HBZ und BKV an dem einen Verschraubungpunkt gefädelt und die Mutter wieder vorsichtig angezogen. Die effektive Distanz von 0,25mm reichte bereits aus, damit die Bremse wieder vollständig freigängig war. Am nächsten Tag blieben die Felgen kalt, das Ansprechverhalten der Bremse war unverändert gut. Das Optimum schien gefunden!


    Donnerstag mittag habe die restlichen Teile von VW geholt und direkt mit dem HBZ Umbau losgelegt. Ausgleichbehälter wieder leer saugen, abziehen, Bremsleitungen zum ESP Block ausbauen, HBZ lösen und rausfädeln, Schubstößel aus dem BKV rausfummeln und ab in den Keller, wieder die Feile schwingen. Eine halbe Stunde später war der Schubstößel nochmals gekürzt und konnte mit dem Cupra HBZ wieder eingebaut werden. Beim Einbau der Stahlleitungen der nächste Schock, die hintere Leitung war wie die originale vom FR, also der Anschluss am HBZ waagerecht und nicht 45° nach oben, so zuverlässig ist das ETKA also :facepalm:
    Nunja, der Frust wurde dann zum umbiegen der Bremsleitung verwendet, was nicht passt, wird eben passend gemacht X(
    Spätestens zum nächsten Bremsflüssigkeitswechsel in zwei Jahren gibts dann eben noch die passende Stahlleitung nachträglich.
    Ausgleichsbehälter reingefummelt, nochmal nachgebogen und dann endlich Bremse entlüften. 19 Uhr war ich fertig, die heiß erwartete Probefahrt folgte!
    Ich wurde nicht enttäuscht. Für Serienbremsbeläge beißt die Bremse einfach nur fantastisch zu. Absolut direktes ansprechen der Bremse bei kleinstem Pedalweg, festes Pedalgefühl, super Dosierbarkeit von leicht bremsen bis voll ankern, geringer Pedalweg bis zur Vollbremsung und super knackiges Pedal kurz bevor man ins ABS rattert. Absolut genial, so müsste es ab Werk bei einem sportlich orientierten Fahrzeug sein, so und nicht anders! Ich bin begeistert, meine Mutti freut sich riesig, jeder der es mal probebremsen durfte, findet es hervorragend. Es war ein verdammt heftiger Aufriss, aber das Ergebnis entlohnt allemal :thumbup:


    Genug der Euphorie, es war Donnerstag Abend, die Sonne ging unter und für Freitag morgen 8:30 hatte ich einen Termin bei der DEKRA Chemnitz zur Vollabnahme. Und an der Vorderachse war noch nichts passiert, es waren noch keine Unterlagen für die Eintragung rausgesucht und ausgedruckt, ich wusste das würde eine lange Nacht werden :stop:
    Also mal wieder Wagenheber drunter und hoch die Schnautze, Räder runter, große untere Motorverkleidung ab, Traggelenke lösen, Querlenkerschrauben an den Lagern lösen, Querlenker raus und in den Keller geschafft. Dann erstmal Stabibuchsen gegen die SuperPro SPF2901-19K getauscht und 280mm Meyle HD Koppelstangen verbaut. Ja richtig gelesen, 280mm Koppelstangen, also so lang wie möglich wegen möglichst wenig progressiver Kennlinie vom Stabi, damit das Auto bei zunehmender Rollneigung nicht so stark die Balance ins Untersteuern verändert.


    Dann erstmal wieder rein ins Warme, was essen, ein paar Unterlagen und Schriftverkehr mit KW zu den Federraten raussuchen und ausdrucken.
    Zuletzt blieb dann das, wovor ich mich die ganze Zeit gedrückt habe: Querlenkerlager umpressen. An sich kein Hexenwerk, aber dennoch anstrengend und zeitintensiv. Die Verschraubungslöcher der Traggelenke wurden auch noch etwas aufgefeilt für nen Tick mehr Sturz und Nachlaufwinkel. Zwei Stunden später gings dann endlich wieder raus. Per Ausdrücker noch die original Stehbolzen der Traggelenke ausgepresst und dann die Querlenker mit PQ24 Verschraubung am Traggelenk wieder eingebaut. Im selben Zug kam auch noch die Wiechers Querlenkerstrebe mit dran und die verstärkte OEM Drehmomentstütze wurde gegen eine noch steifere Nachbau Drehmomentstütze von Vaico getauscht. Spurstangen anlösen und vier Umdrehungen pro Seite rausgedreht, wieder leicht festgezogen, Räder drauf, Auto ablassen und Probefahrt. Ein Träumchen, was das Frankenstein Fahrwerk mit den Conti SportContact 3 abliefert! Nochmal mehr Präzision, Ruhe und Grip auf der VA und weiterhin dieses spielhafte agile ausgewogene Handling, ich war trotz aller Erschöpfung einfach nur begeistert. Zuhause gabs einen Schluck Kaffee und dann habe ich mit meiner Mutti noch schnell die Spur eingestellt, aus Zeitgründen nur nach Erfahrung, Augenmaß und Schnur anhalten. Pro Seite habe ich die Spurstangen wieder eine Umdrehung reingedreht, dann passte es. Der Achskörper wurde nicht gelöst, daher stand das Lenkrad perfekt gerade nach gleichmäßigem rausdrehen der Spurstangen links und rechts um letztendlich 4,5mm. Durch den Tausch der Buchsen entfiel vorne die Nebenfederrate der OEM Buchsen, der Ibiza ist damit vorne um 5mm runtergekommen und stand dann auf 335mm Radmitte-Kotikante. Hinten waren es noch 345mm, also hab ich hinten in Rekordzeit noch schnell 10mm tiefer gedreht.


    Nach einer weiteren kurzen Proberunde und dem festziehen der Spurstangenköpfe gabs ein schnelles Frühstück, den restlichen Kaffee, dann hab ich alles zusammengepackt und bin punktlich kurz nach 7 Uhr nach Chemnitz losgedüst. Der Verbrauch war mir dann völlig egal, hauptsachen rechtzeitig ankommen auf diese staugefährdeten Strecke. Bergab hab ichs mal auf 204km/h im 5.Gang geschafft, obenraus geht dem kleinen wirklich die Puste aus, da muss später auch mal noch was passieren. Das Fahrverhalten und die Fahrstabilität sind hervorragend, auch auf der Autobahn. Die Bremse haut im Bedarfsfall voll rein, das Heck bleibt super stabil. Mit 13,4l/100km bin ich neben der Dekra an die Tanke gefahren und hab reingefüllt, was gerade noch reinging, also letztlich ca. 53l Benzin.
    Überpünktlich stand ich dann bei der Dekra gegen 8 Uhr auf dem Hof, habe die Radschrauben nochmal nachgezogen, mich gesammelt und auf den kompetentesten und entspanntesten Sachverständigen gewartet, den ich je kennengelernt habe.
    Vor mir stand noch ein Streifenwagen in der Warteschlange, der auf seine HU gewartet hat. Nach etwas Smalltalk mit dem super netten blauen Beamten (auch solche gibts :thumbup: ) gings dann los mit der Abnahme.


    Nunja, das übliche mit dem netten Herren, dessen Namen ich bewusst nicht verraten werde: Ich erkläre ihm Schritt für Schritt, was und wieso ich etwas umgebaut habe, also die VA Bremse wegen besserer Dosierbarkeit, HA Sättel wegen Bremsbalance und gegen Gammel an den Scheiben, HBZ Upgrade wegen Pedalweg, St Federn vorne und Dämpfer vom Cupra (weils übrig war, super gepasst hat :D ) und hinten die Gewindefahrwerksfeder mit Versteller, weil damit das Fahrverhalten einfach am ausgewogendsten ist, dazu die Infos zu den Federraten, der Auslegung usw.
    Alles wurde genau begutachtet, Photos gemacht, die Daten mit den Gutachten und ETKA Auszügen abgeglichen und dann haben wir uns zum zusammenschreiben aller Daten zusammen ins Büro gesetzt.
    Tja, was soll ich sagen: Es gab nichts zu bemängeln und es wurde einfach ALLES eingetragen, so wie sich das gehört, auch die WRC Domlager, Cupra Federteller, Lupo Distanzplatten hinten und SuperPro Fahrwerksbuchsen. Ich feier ihn so sehr, nicht weil er das einfach ohne nachzufragen einträgt, sondern weil es absolut genau versteht, was ich da gebaut habe, es für technisch sinnvoll hält und daher guten Gewissens einträgt :thumbup:
    Anderswo hätten sie mich bestimmt mit Mistgabeln vom Hof gejagt :lol:


    Abschließend, jetzt ein paar Tage später kann ich sagen, dass es sich wirklich gelohnt hat. Natürlich war es viel Arbeit, viel ausprobieren und es gab einige Rückschläge. Aber das Endergebnis überzeugt auf ganzer Linie. Er steht optisch super da, der Komfort und das Fahrverhalten sind genau richtig für einen Daily, etwas komfortabler gedämpft als ein Gewindefahrwerk und liegt trotzdem super satt und ruhig auf der Straße, fährt sich unglaublich ausgewogen, besser als viele Gewindefahrwerke und die Bremse... die Bremse bremst unerbittlich... :love:


    Für die Zukunft stehen dann nur noch kleinere Sachen wie der Heckspoiler an und evtl. werden Frontgitter und Diffusor noch in glanzschwarz geduscht.
    Spätestens nach Ablauf der Garantie wird noch was am Motor passieren und dann reichts auch für Mutti, dann hat sie einfach den perfekten Kleinwagen, wunderschön und wunderschön zu fahren, ich bin wirklich etwas neidisch ^^



    Das Thema Abgasanlage war dann auch ein eigenes Thema für sich. Ab Werk macht der 1.0TSI mit seiner Blechdosenabgasanlage nur im Leerlauf beim Katheizen und beim Ladedruckaufbau mit viel Ventilüberschneidung ein bisschen Krach, aber leider mit Cola-Dosen Charakter.
    Desweiteren hatten der Vorschalldämpfer und der Endschalldämpfer viele Kammern. Erste Idee für ein wenig Klang war also ein 50mm Vorschalldämpfer Zwischenrohr vom 1.9TDI 100PS, sowie ein 1.2TSI Endschalldämpfer mit 50mm Eingang. Das hätte alles plug&play gepasst. Ich hatte eine weile gesucht und dann bei Kleinanzeigen gefunden. Der Endschalldämpfer hatte dann aber doch 55mm Eingang und ich stand blöd da. Also hab ich mich mal an so einem Rohraufweiter probiert. Mit Graphitpaste und fiesesten Geräuschen und viel Gewalt habe ich es tatsächlich geschafft, das Zwischenrohr von 50 auf 55mm aufzuweiten. Das Aufweitwerkzeug flog direkt danach in den Metallschrott, das war fertig. Egal, 1.4TSI Endschalldämpfer mit dem Zwischenrohr dran und Abfahrt. Leider gab es dann doch ein Problem: Es klang ziemlich geil, fast so rotzig wie die aktuellen BMW M2/M3/M4 6-Zylinder Turbos, aber für meine Mutti war das nix und als Serie würde das bei einer Kontrolle auch nie durchgehen. Zwei Tage später hab ich also erstmal wieder zurück gebaut, da spontan kein 1.8TSI Vorschalldämpfer zu einem vertretbaren Preis und in top Zustand aufzutreiben war.
    Weitere Pläne wurden geschmiedet. Mit dem Vorschalldämpfer würde es erfahrungsgemäß von der Lautstärker her passen. Nur die Downpipe hatte 60mm Durchmesser und der 1.8TSI Vorschalldämpfer 55mm. Ich hatte aber noch eine 1.8TSI Downpipe liegen, die keiner kaufen wollte. Also hab ich mal bei ebay reingeschaut und spontan eine 1.0TSI Downpipe geschossen. Beide sollten dann vereint werden, um am Kat direkt 55mm zu fahren. Der S-Bogen von Kat zum Flexrohr war aber etwas komplizierter. Nach Rücksprache mit meiner Mutti haben wir uns dann für die "jetzt gleich richtig" Lösung entschieden. Ich habe also einen Termin bei 2S-Performance gemach. Vor Ort wurde die 1.0TSI Downpipe komplett umgebaut: Der Keramikkat wurde durch einen sündhaft teuren Euro 6 HJS Kat ersetzt und das 55mm Hosenrohr vom 1.8TSI eingepasst.
    Alles in allem sieht die Abgasanlage immer noch komplett original aus, klingt aber völlig anders. Nicht mehr billig blechern, sondern dezent kraftvoll und sportlich. Unter Last ist er nicht laut, aber hörbar, das macht wirklich Spaß und ist trotzdem Mutti-tauglich :D
    Der gewollte Nebeneffekt war natürlich der Hauptgrund für den Aufriss: Das Ansprechverhalten sollte besser werden. Und das ist es! Die Gedenksekunde ist bei 1500rpm gefühlt ein drittel kürzer geworden und bei 1600rpm macht er jetzt schon richtig Druck, wo Serie eher erst bei 1800rpm losmarschiert. Auf dem Heimweg hab ich dann nach Tacho auch 213km/h geschafft, vorher war ich nie über 205km/h hinausgekommen.






    Zum Umbau der Downpipe gings zu 2S-Performance. Vorab wurde wieder der 1.4TSI Endschalldämpfer mit dem aufgeweiteten Zwischenrohr verbaut, damit ich vor Ort dann nur das 50mm Zwischenrohr gegen das in 55mm tauschen musste. Eine gute gebrauchte 1.0TSI Downpipe wurde mit einem Euro 6 HJS Kat und dem 1.8TSI Hosenrohr in 55mm verheiratet. Weniger Staudruck, kein Gestank, Einhaltung der Abgaswerte, besseres Ansprechverhalten und Endleistung und natürlich OEM Optik waren ausschlaggebend für diese recht preisintensive Lösung. Während ich mich um das ablassen der Vorderachse gekümmert habe, hat Jan sein Handwerk zu meiner vollsten Zufriedenheit ausgeführt.




    Zuletzt kam dann noch ein 1.8TSI Vorschalldämpfer rein, den ich zum Glück noch in top Zustand ergattern konnte. Der hat natürlich einiges an Lautstärke rausgenommen, vor allem das helle Klangbild. Die Abgasanlage klingt dadurch wieder serienmäßig, wenn auch vom Klangcharakter völlig anders. Kein Blechdosensound mehr und bei Last endlich ein kraftvoller tiefer bassiger Klang. Dezent, aber schön und vor allem muttitauglich ;)




    Zu Weihnachten gabs dann noch das letzte Puzzle-Teil: Den original Seat Sport Heckspoiler. Er lag fast ein halbes Jahr fertig lackiert unter meinem Bett und konnte endlich dran. Mein Papa und Bruder fanden das Geschenk "ganz schick", aber meine Mutti war hin und weg und sichtlich gerührt ;( <3
    Seither vergeht irgendwie keine Gelegenheit, wo man mit dem Blick aufs Auto nicht auch über den Dachspoiler schweift. Er macht die Seiten und Heckansicht einfach vollständig, sportlich, dynamisch, chic :love: