Sattlerarbeiten selbst gemacht


  • Sattlerarbeiten selbst gemacht


    Kapitel "Lautsprechergitter" wird folgen!



    Vorwort:


    Viele moderne PKW sind heutzutage mit sehr viel Kunststoff ausgestattet: Flüssigkeitsbehälter, Stoßstangen, Innenraumverkleidungen. Dieser Werkstoff bietet Gewichtsersparnis, Geräusch- und Wärmedämmung, ein gewisses Maß an Sicherheit durch Elastizität und – vor allem im Außenbereich – Korrosionsfreiheit. Auch die Produktion profitiert in der Herstellung von Kunststoffteilen. Leider hat der in Automobilen verwendete Kunststoff den Nachteil, Kratzer und Schrammen bis ans Ende aller Tage in der vollen Pracht zu präsentieren. Um dem Abhilfe zu schaffen, möchte ich zum baldigen Abschluss meines Umbauprojektes „Leder-Alcantara-Mix“ ein paar meiner Erfahrungen an potenzielle Nachahmer weitergeben. Natürlich kommt das Endergebnis an eine professionelle Sattlerarbeit nicht ran. Aber man kann sagen, es selbst und aus eigener Hand gemacht zu haben. Das ist u. a. Sinn und Zweck des Ganzen bzw. meines Projektes gewesen.





    Grundsätze:

    Saubere Arbeit und Geduld sind für ein stattliches Ergebnis unabdingbar. Satteln unter Zeitdruck neigt zu unsauberer Arbeit. Empfehlenswert ist ein gewisses Maß an handwerklichem Geschick speziell für den Ausbau der Teile sowie Erfahrung im Umgang mit dem verwendeten Kleber und Bezugsstoff. Tageslicht bzw. Arbeit unter freiem Himmel ist zu bevorzugen. Zigaretten haben auch nichts verloren, da der Bezugsstoff beschädigt werden könnte, der verwendete Klebstoff leicht entflammbar ist und ohnehin schon Benommenheit hervorrufen kann (selbst schon erlebt).


    Im Internet finden sich zudem sämtliche Erfahrungsberichte über alle erdenklichen Klebstoffe und Stoffe. In dem Fall hilft es in Foren zu stöbern, sich einzulesen, paar Bilder zu betrachten, sich von der Arbeit anderer inspirieren zu lassen und Ideen zu sammeln.



    Vorteile:


    Das Beziehen von kratzeranfälligen Kunststoffoberflächen im Wageninneren bietet in erster Linie eine ansprechendere und hochwertigere Optik. Durch die flauschigere Haptik empfindet man eine gewisse Geborgenheit und Gemütlichkeit, insgesamt wirkt alles massiver. Pflegemittel sind für die bezogenen Teile kaum noch von Nöten, den guten alten Staubsauger ausgenommen. Auch Geräusch- und Wärmedämmung sind ein Thema: Durch die zusätzliche Stoffschicht verbessert sich das Türverschlussgeräusch und Heizungswärme hält sich zu Winterzeiten länger im Fahrzeug. Ganz nebenbei spart man einen Haufen Geld, denn professionelle Sattlerarbeiten sind sehr teuer.


    Nachteile:


    Hunde und Katzen sollte man nach Möglichkeit und je nach Farbe des Bezugstoffes vom Wageninneren fernhalten. Die kleinen Härchen stickeln sich nur allzu gerne richtig schön rein, sodass im Zweifelsfall nur noch die Pinzette hilft. Das hängt aber auch von der Art des verwendeten Bezugsstoffes ab. So ist Leder bspw. empfindlicher gegen Schuhsohlen. Ein höherer Zeitaufwand für die Reinigung des Innenraums und der damit verbundenen steigenden Stromrechnung durch den Staubsauger sehe ich als weitere Minuspunkte. Ebenso kann es vorkommen, das bestimmte Teile (wie bspw. der Tachotunnel) durch die zusätzliche Stoffschicht nicht mehr so passen wie vorher. Passgenauigkeit und Spaltmaße sind schwieriger wiederherstellbar.


    Werkzeug:


    Mit diesem Abschnitt möchte ich langsam zum Wesentlichen voranschreiten. Zuerst stellt sich die Frage, was man alles für Sattlerarbeiten benötigt. Eine Auflistung aller Hilfsmittel:

    • große, saubere, hell beleuchtete und gut belüftete Arbeitsfläche

    • saubere Hände

    • Skalpell / Messerstift / Cuttermesser

    • Haushaltsschere / Nähschere

    • Maßband

    • zwei flexible Rakel (alte Telefonzellenkarte etc.)

    • alkoholhaltigen Oberflächenreiniger (bspw. Fensterreiniger)

    • Putztücher

    • Zahnstocher, Nadeln

    • Büroklammern

    • Schlitzschraubendreher in allen erdenklichen Größen

    • ggf. Hilfsperson

    Wie man die Klingen eines Cuttermessers abbricht, spare ich mir an der Stelle.




    Klebstoff:


    Sprüh- oder Streichkleber? Meine Antwort lautet ganz klar: Streichkleber. Dieser lässt sich besser und gleichmäßiger dosieren und einfacher verteilen. Bei Sprühkleber besteht die Gefahr, entweder zu viel aufzutragen und damit ein Durchdringen am Bezugsstoff zu verursachen oder zu wenig aufzutragen und ein Ablösen des Stoffes unter Strapazierung oder höheren Temperaturen zu bewirken.


    Meine Wahl fiel auf den Pattex Classic hochwärmefest in der praktischen 650 gr.-Dose. Ein Kontakt-Kraftkleber, der Temperaturen von -40 bis +110° C standhält und seine Klebekraft über viele Jahre behält. Er wird nicht porös, ist nach vollständiger Trocknung geruchsneutral und wird deshalb teilweise auch von professionellen Sattlern verwendet. Seine Konsistenz ähnelt dem eines Allesklebers aus der Tube, ist jedoch etwas flüssiger. Der Klebstoff ist elfenbeinfarbig und geht nach Trocknung in ein dunkles gelb über. Vor Auftrag muss die Dose gut geschüttelt werden. Aufgetragen wird er auf die zu beziehende Fläche und die Rückseite des Bezugstoffes, am besten mit einem elastischen Kunststoffrakel. Nach einer Ablüftzeit von 5-6 Minuten (bzw. so, das der Finger gerade noch so an den Flächen kleben bleibt) wird der Klebstoff durch das Zusammenfügen von Stoff und Fläche aktiviert. Auf festem Untergrund lässt er sich problemlos abrubbeln (ähnl. Plasti-Dip), während faseriger Untergrund Schaden nimmt.




    Seine Nachteile: Nicht rechtzeitig erkannte Fehler sind mühselig bis kaum korrigierbar. Zudem sind Lösungsmittel enthalten, deren Dämpfe natürlich entweichen wollen (siehe auch Kapitel "Weitere Tipps & Tricks", Abs. 4.)). Hält man die Ablüftzeit nicht ein und beginnt zu früh mit dem beziehen, können besagte Dämpfe nicht durch den Bezugstoff entweichen und sind eingeschlossen (Blasenbildung). Da hilft dann nur noch die Nadel. Sonst Hinnahme, die Schere oder ein Neuanfang.


    Die Entnahme des Klebstoffes erfordert vor allem bei der Verwendung eines Alcantarastoffes höchste Aufmerksamkeit! Der Kleber neigt dazu, Fäden zu ziehen. Wenn diese auf der feinen Stoffoberfläche landen, verkleben sie sämtliche Fasern und führen zu hässlichen Flecken. Deshalb ist immer wieder an eine saubere Arbeit zu erinnern.


    Achtung: Laut Verpackung ist dieser Kleber nicht für Weich-PVC und Kunstleder geeignet. Das hängt aber von der Qualität des Kunstleders ab. Ich habe ihn auch bei den einzelnen Lederabschnitten verwendet und hatte keinerlei Probleme. Sollte es dennoch zu Komplikationen kommen, empfiehlt Pattex den weniger temperaturbeständigen "Classic transparent".


    Anbei ein Video, in dem ich die Klebekraft des Pattex Classic hochwärmefest demonstriere:


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    Bezugsstoff:


    Am besten, man greift zu einem Stoff ohne verstärkendem Gewebe auf der Rückseite (unkaschiert). Dieser hat die Vorteile von

    • leichter Dehnbarkeit

    • besserer Schneidbarkeit

    • Durchlässigkeit (für Lösungsmitteldämpfe des Klebers)

    • Ersparnis an Klebstoff.

    Den Punkt „Durchlässigkeit“ könnte man auch als Nachteil bewerten, da bei zu gutmütigem Klebstoffauftrag der Bezugsstoff durchweichen könnte. Stoffe mit Geweberücken (kaschiert; wie vor allem bei Kunstleder vorhanden) lassen sich auf ebenen Flächen ohne große Wölbungen oder Einbuchtungen (bspw. Handschuhfachdeckel) zwar super verarbeiten und sind gegen mehr Klebstoffauftrag beständiger. Jedoch saugt das Gewebe sehr viel Klebstoff, ist schwerer sauber zu schneiden und weniger dehnbar. Daher meine Empfehlung, lieber auf unkaschierten Stoff zurückzugreifen. Grundsätzlich spielt aber auch die Qualität des Stoffes (Dicke, Dichte etc.) eine wichtige Rolle.


    Bezugsquellen:


    Sehr gute Bezugsstoffe in allen möglichen Farben und Varianten finden sich unter


    &


    Ich will hier keine Werbung machen und bin ebenso wenig Mitarbeiter einer dieser Shops. Aber das Preis-Leistungs-Verhältnis dieser Onlineshops hat mich mehr als begeistert. Vor allem die Alcantara-Imitate sind von echtem Alcantara kaum zu unterscheiden. Lieferzeit und Support sind ebenfalls spitze. Als i-Tüpfelchen kann man sich kostenlos Musterstücke zusenden lassen.


    Der Pattex Classic hochwärmefest ist in allen gut sortierten Baumärkten erhältlich.

    Hier mal ein Video zum sogenannten "Wischeffekt" vom Alcantara:


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    Das Satteln:


    Sind alle genannten Grundsätze soweit erfüllt und die zu beziehenden Teile ausgebaut, wird mit der Reinigung dieser begonnen. Hierfür verwendet man am besten einen alkoholhaltigen Oberflächenreiniger wie bspw. Fensterreiniger, um fetthaltige Rückstände und Staub zu entfernen.


    Tipp: Die Seitendeckel des Armaturenbrettes, die vorderen Türverkleidungen (ausgenommen: Stoffteil und dessen Rahmen), Handschuhfachdeckel, die Mittelkonsolenblende, Tachotunnel, Türgriffe, der Ablagefachboden unter dem Handbremshebel und eine ggf. vorhandene Bassbox eignen sich hervorragend zum üben, da sie aus sehr ebenen Flächen und leichten Wölbungen / Einbuchtungen / Rundungen bestehen.


    Nun wird der Bezugstoff (i. d. R. als Rolle geliefert) auf der Arbeitsfläche ausgebreitet und das zu beziehende Teil auf die Stoffrückseite gelegt. Je nach Art und Größe muss dieses ausgemessen werden oder man schlägt den Stoff so großzügig um das Teil, bis dieses komplett eingehüllt ist. Hierbei gilt: Lieber etwas zu viel als zu wenig. Andernfalls hat man keine Chance, das Teil in einem Stück zu beziehen. Nachdem man sich sicher ist und das benötigte Stoffstück markiert hat, kann mit dem Zuschnitt begonnen werden. Hierfür benutzt man am besten eine handelsübliche Haushaltsschere oder Nähschere, da Bastelscheren den Stoff gerne mal verklemmen und nicht scharf genug sind.





    Tipp: In manchen Foren empfiehlt man das vorige Bügeln des Bezugsstoffes um Falten zu entfernen. Diesen Schritt ist meiner Meinung nach aber nicht notwendig, da der Stoff während des Beziehens durch gleichmäßiges Anrakeln automatisch geglättet wird.


    Bevor es zum Klebstoffauftrag kommt sollte man sich Gedanken machen, an welcher Stelle der Stoff zum ersten Mal in Kontakt mit dem Teil kommen soll. Dies ist einer der schwierigsten Schritte. Es empfiehlt sich, auf einem möglichst großen ebenen Teilstück zu beginnen. So haben entstehende Stofffalten durch das Beziehen von Einbuchtungen / Rundungen einen kürzeren Weg zum Schnittrand und können leichter rausgerakelt bzw. der Stoff besser gezogen werden. Muss der Stoff dennoch eingeschnitten werden, liegt der Schnitt i. d. R. über einer kleineren Fläche. Falten, die sich über größere Flächen ziehen, lassen sich dadurch vermeiden.


    Ist man sich einig, kann der erste Klebstoffauftrag erfolgen. Die Pattex-Dosen sind sehr fest verschlossen, ein Schlitzschraubendreher schafft Abhilfe. Aber erst, nachdem der Kleber gut geschüttelt wurde! Um die Ablüftzeit der eingestrichenen Kunststoffteile zu verlängern, streicht man mit dem Rakel zuerst die Kunststoffoberfläche, dann die Rückseite des Bezugstoffes gleichmäßig und dünn mit Kleber ein. Kunststoff ist nicht luftdurchlässig. Den Stoff hingegen kann man leicht mal mit der Nadel durchstechen, sollten sich nach der Auflage Blasen bilden. Deshalb empfehle ich diese Reihenfolge. Nicht direkt alles auf einmal mit Kleber eindecken, sondern – wie bei einer Fahrzeugpolitur – Stück für Stück.


    Achtung: Bereits eingestrichene Flächen nicht nochmals einstreichen! Andernfalls zieht man den Kleber wieder ab; Fadenbildung!


    Achtung: Die Kleberdose immer wieder verschließen und schütteln, sonst bildet sich eine Haut auf dem Doseninhalt, die widerum Schäden am Stoff verursachen könnte.


    Jetzt heißt es: Abwarten. Während der Ablüftzeit können weitere Teile und Stoffstücke mit Kleber versehen werden. So spart man sich unnützes herumstehen. Am besten stellt man sich eine Stoppuhr ein oder macht den „Fingertest“: Die Spitze eines Zeigefingers darf „gerade noch so“ an den eingestrichenen Oberflächen haften.


    Tipp: „Gerade noch so“: Wie, als wollte man mit angefeuchteter Zeigefingerspitze ein Blatt Papier aufheben.


    Diese Methode erfordert aber etwas mehr an Erfahrung im Umgang mit dem Klebstoff und ist daher für den Anfänger nicht sonderlich empfehlenswert.


    Danach kann es mit dem eigentlichen Beziehen losgehen: Je nach Größe des Teils bittet man eine ggf. hinzugezogene Hilfsperson, das Stoffstück an einer Seite anzuheben und zu halten. Hierbei auf genügend Überlappung des Stoffes an den Rändern achten. Man selbst geht hin und legt nun beide eingestrichenen und abgelüfteten Abschnitte vorsichtig aufeinander. Sobald der Stoff an einer Stelle haftet, sollte er mit gleichmäßigem Druck auf dem Teil zunächst fixiert bzw. angerakelt werden. Wenn das Stoffstück nun lose über das Teil gelegt wird und komplett abdeckt, ist der schwierigste von allen Schritten geschafft.






    Tipp: Aufatmen und einen Schluck kalte Cola trinken!


    Stück für Stück wird nun abwechslungsweise zuerst das Kunststoffteil, dann der Bezugsstoff gleichmäßig eingestrichen, beides aneinander gefügt und mit gesundem Druck angerakelt. Solange bis der komplette Teilabschnitt über die Ränder bezogen ist. Hierbei können Stunden wie Minuten wirken, deshalb sind Geduld und viel Zeit unerlässlich!


    Achtung: Nicht wie eine Teerwalze arbeiten! Zu viel Druck kann den Stoff noch immer verziehen und Falten verursachen!


    Tipp: Immer von der Mitte beginnend des zu beziehenden Teilstücks zum Rand hin rakeln, wie bei einer Scheibenfolierung.








    Eine Kontrolle der eigenen Arbeit ist ständig durchzuführen. Sollten sich dennoch paar Fältchen bilden, sollte der aufgelegte Stoff möglichst schnell abgezogen und in korrigierter Form erneut aufgelegt werden. Wenn der Kleber einmal anzieht, ist der Bezugsstoff fast nicht mehr zerstörungsfrei zu lösen.


    Wenn das gesamte Teilstück bezogen und die Arbeit zufriedenstellend ist, werden die Überlappungen um die Kanten des bezogenen Teiles gelegt und auf dessen Rückseite angeklebt. Gegebenenfalls muss man diese mit Büroklammern vorübergehend festklemmen. Sind die Überlappungen zu groß, schneidet man sie vorher etwas zurecht. In kleineren Nuten kann der Zahnstocher anstelle des Rakels zum Klebstoffauftrag benutzt werden.


    Achtung: Wäscheklammern haben einen zu hohen Anpressdruck und können (insb. bei Leder / Kunstleder) tiefe Abdrücke auf dem Stoff hinterlassen.






    Wie im Kapitel „Nachteile“ bereits genannt, kann es je nach Teil und Einbauposition zu Schwierigkeiten in Sachen Passgenauigkeit und Spaltmaßenfreundlichkeit kommen, Schalter bleiben hängen etc.. Hier hilft meistens nur ein exaktes abschneiden der Überlappungen, was widerum eine sehr ruhige Hand voraussetzt.


    Eventuell vorhandene Bohrungen zur Verschraubung (wie bspw. bei den Türverkleidungen der Fall) werden einfach mit dem Skalpell / Messerstift / Cuttermesser durchstochen.


    Nach einer Trocknungszeit von mind. 24 Stunden kann das bezogene Teil wieder eingebaut werden. Es kann sein, das es im Wageninneren noch ein paar Tage nach Klebstoff riecht. Dieser Geruch verfliegt aber, wenn erfahrungsgemäß eine Woche lang regelmäßig gelüftet wird. Oder man lässt das Teil in Ruhe in der Garage trocknen.


    Weitere Tipps & Tricks:


    1.) Eine kleine Auflistung von benötigten Mengen und Preisen für den gesamten Fahrzeuginnenraum findet sich hier: KLICK MICH


    2.) Beim Schneiden von kaschierten Stoffen gibt es oft hässliche Ränder, wenn der Geweberücken bei bspw. Leder / Kunstleder eine hellere Farbe wie die Frontseite des Stoffes hat (wie in meinem Fall). Um diese verschwinden zu lassen bzw. etwas zu retuschieren hilft der Griff zum Modellbaulack / Acryllack. Sauber aufgepinselt, verschwinden die auffälligen Schnittränder.


    3.) Fängt man an, schneller zu werden oder unter Zeitdruck zu geraten sollte man sofort mit dem Satteln aufhören und an einem anderen Tag fortfahren. Es lohnt sich!


    4.) Leder / Kunstleder ist weniger durchlässig wie Microfaserstoff. Nach dem Klebstoffauftrag lässt sich beobachten, wie die Lederoberfläche sogenannte „Schweißflecken“ bildet. Dieses von mir benannte „Schwitzen“ ist ein Indikator für die noch verbleibende Ablüftzeit. Sobald die Oberfläche frei von Schweißflecken ist, kann mit dem Beziehen begonnen werden.





    5.) Leder / Kunstleder wird durch Wärmezuführung dehnbarer. Ein Heißluftföhn kann also eine Hilfe sein.


    6.) Bei Blasenbildung kann mithilfe einer Nadel ein Loch in den Stoff gestochen werden um die eingeschlossenen Lösungsmitteldämpfe entweichen zu lassen.


    7.) Griffmulden wie bspw. am Handschuhfachdeckel können durch die Verwendung unterschiedlicher Stoffarten feiner und abwechslungsreicher gestaltet werden.


    8.) Sollte ungewollt ein Klebstofffaden auf Kunststoff geraten, diesen unbedingt trocknen lassen! Dieser kann nach ein paar Minuten rückstandsfrei abgezogen werden. Gleiches gilt speziell für Kunstleder. Anders beim Alcantara (siehe nachfolgender Tipp).


    9.) Gerät trotz aller Vorsicht ein kleiner Teil Klebstoff auf die Vorderseite eines Alcantarastoffes, in jedem Fall 4-5 Minuten warten! Dann versuchen, den ungewollten Klebstoffauftrag vorsichtig mit dem Daumen lotrecht zur Faserstruktur abzurubbeln. Verschmiert der Klebstoff dennoch, hilft bedingt nur noch die rabiate Methode: Reinigungsbenzin. In dem Fall bleiben solche Missgeschicke nicht rückstandslos und der Stoff löst sich auch vom bezogenen Teilkomplett wieder ab.


    10.) Schnippsel und andere Stoffreste ständig von der Arbeitsfläche entfernen. Gleiches gilt für getrocknete Klebereste am Rakel. Stets sauber arbeiten!


    11.) Um den Klebstoff besser dosieren zu können, diesen nach jedem Schütteln der Kleberdose am Deckel abstreichen.


    Abschluss:


    Und so kann das ganze aussehen:


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    Haftungsausschluss:


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    (Fabi&Ibi, ibiza-forum.de)

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